Pollenallergie - Allergische Rhinitis erkennen & richtig behandeln

Allergische Rhinitis / Pollenallergie

Allergische Rhinitis

Allergischer Schnupfen bei Kontakt auf Pollen (Heuschnupfen), Milben, Haustiere & Co.

 

Allergischer Schnupfen ist die häufigste allergische Erkrankung bei der insbesondere Jugendliche und Erwachsene betroffen sind.

Millionen leiden jede Saison unter der Einschränkung ihrer Lebensqualität. Die Tendenz ist steigend, vor allem bei der Stadtbevölkerung, was auch mit dem allgemeinen Anstieg der Umweltverschmutzung zusammenhängt.

 

<BILD: Kind niesend oder mit Pusteblume>

 

Hintergrundinfos

Der allergische Schnupfen wird im Volksmund auch oft Heuschnupfen genannt, der Fachbegriff ist allergische Rhinitis. Während der eigentliche Heuschnupfen durch Kontakt mit Pollen zeitlich begrenzt, während einiger Monate im Frühjahr oder Sommer auftritt, kann auch ein ganzjähriger, allergischer Schnupfen (periennialer Schnupfen) durch ganzjährig vorkommende Allergene, wie z. B. Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilzsporen, entstehen. Der allergische Schnupfen äußert sich meist durch anfallsweise auftretenden Niesreiz bei Kontakt mit dem Allergen, verbunden mit Fließschnupfen, sowie bei längerem Bestehen durch eine behinderte Nasenatmung.

 

Verlauf

Asthma und atopische Dermatitis sind oft mit dem allergischen Schnupfen verbunden und weisen einen schweren Krankheitsverlauf auf. Nahezu 30% der Patienten liegt Asthma vor und bei etwa 10% ein atopisches Ekzem.

Die allergische Rhinitis gilt als Vorbote für Asthma, eine frühzeitige Behandlung ist deshalb sehr sinnvoll.

 

Bleiben die Ursachen für eine Allergie bestehen, kommt es häufig zu einer Ausweitung der Erkrankung: Aus Heuschnupfen kann beispielsweise Bronchialasthma oder bronchiale Hyperreaktivität werden, der Allergologe spricht dann von einem "Etagenwechsel" der Krankheit; sie ist eine Atemwegs-Etage nach unten "gestiegen".

 

Gerade die letzteren werden gefürchtet als der so genannte "Etagenwechsel", d. h. als Wechsel der Beschwerden von der oberen Etage Nase auf die untere Etage Lunge. Oft wird von nicht Betroffenen oder Gesundheitspolitikern die Meinung vertreten, der allergische Schnupfen sei vor allem eine Befindlichkeitsstörung und keine schwer wiegende Erkrankung. Dies ist eine Einschätzung, der unbedingt entgegen getreten werden muss. Zum einen konnten Untersuchungen Ende der Sechzigerjahre zeigen, dass durch den allergischen Schnupfen die Konzentrationsfähigkeit deutlich eingeschränkt wird - dies zeigt sich z. B. bei Kindern durch nachweisbar schlechtere schulische Leistungen während der Pollenflugzeit des betroffenen Allergens -; auf der anderen Seite ist aber auch die mögliche Beteiligung der Lungenschleimhaut sehr ernst zu nehmen.

 

 

 

<BILD: Illustration Etagenwechsel>

 

 

Epidemiologie

Die allergische Rhinitis ist weltweit auf dem Vormarsch, in Deutschland liegt der Anteil der Bevölkerung, die darunter leidet bei etwas 20%!

Am häufigsten betroffen sind Jugendliche im Alter zwischen dem 8. Und 16. Lebensjahr. Das Neuauftreten der Erkrankung nach dem 50. Lebensjahr ist mittlerweile auch häufiger diagnostiziert.

 

 

 

 

Allergietyp

IgE-vermittelte Sofortreaktion vom TypI

 

 

 

Ursache und Auslöser

Der Auslöser für den allergischen Schnupfen können Pollen, Schimmelpilzsporen, Milbenkot und Tierexkremente sein. Dabei entsteht eine Immunreaktion auf die Proteine der Allergene.

 

Eingeteilt werden die Allergene der allergischen Rhinitis in

Saisonale Allergene: Baumpollen, Gräserpollen, Getreidepollen, Kräuter

Ganzjährige Allergene: Milben, Schimmelpilze, Tierexkremente

Berufsbedingte Allergene: Mehlstaub, Backzusatzmittel, Holzstaub, Latex

Allergene aus Medikamenten: Antibiotika, Konservierungsmittel, Wollwachs

 

<Tabelle wichtigster Allergene bei Rhinitis>

 

 

Hauptauslöser sind die Saisonalen Allergene:

Alle samentragenden Pflanzen produzieren Pollen als Teil ihres Reproduktionszyklus. Pflanzen, deren Pollen Menschen Probleme bereiten müssen:

  • reichlich und weitverbreitet sein
  • Pollen in hoher Quantität produzieren
  • Pollen produzieren, die vom Wind verbreitet werden
  • Pollen produzieren, die leicht genug sind um weit fliegen zu können
  • Pollen produzieren, die spezifische Antigene für Hypersensitivität enthalten

 

Pflanzen, die leuchtend blühen oder stark duften sind für einen Pollenallergiker, bis auf wenige Ausnahmen, kein Problem. Diese Pflanzen haben relativ "schwere" Pollen, die von Insekten und Vögeln weiterverbreitet werden. Sie fallen zu Boden und bleiben aufgrund ihres Gewichtes liegen. Um vom Wind getragen zu werden, dürfen Pollen nur zwischen 15 und 40 Mikron im Durchmesser sein. Wenn diese winzigen Körner inhaliert werden, dringen sie durch die Nase und dann in die schmalen Kanäle der Bronchien ein und verursachen leichte bis schwere Symptome. Der Schweregrad hängt von der Art der Pollen, sowie dem Sensibilitätsgrad der Person ab. Einige Pollen enthalten bis zu 15 allergene Bestandteile, während andere nur über ein oder zwei verfügen.

 

Weitaus kleiner sind die Partikel von Milbenkot oder bestimmte Proteine, die sich in Hautschuppen, Talg, Kot oder Urin von Tieren befinden. Diese gelangen dann auch in die unteren Atemwege und können eine weitaus schwerere Erkrankung hervorrufen.

 

Weitere Auslöser können Mehlstaub, exotische Hölzer, Kleber, Latex sowie Bestandteile von Medikamenten sein.

 

 

 

Symptome

Durch Schleimhautirritation kommt es zu Schnupfen, Niesen, Juckreiz, Kopfschmerzen, Riechstörung, verstopfte Nase, Nasenlaufen. Betroffen können auch die Nasennebenhöhlen, Bindehaut, Ohren und Rachen sein.

 

Die Betroffenen leiden nicht nur unter den genannten signifikanten Symptomen sondern auch vielfach unter Erschöpfung, Reizbarkeit, Depressionen, rauem Hals, erhöhte Temperatur, Durchfall, Kopfschmerzen, Irritation, Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen, schmerzende Zähne, Druck hinter den Augen, sowie Ausschlag, Kältegefühl, grippeartige Symptome, Krämpfe, geschwollene Lymphknoten, Blasenschwäche, Herzrhythmusstörungen oder Panik Attacken.

 

 

<BILD: Illustration Sensibilisierung – Reaktion 1-2 h – Spätreaktion 2-12 h>

 

 

Frauen können unter unregelmäßiger Periode während der Pollensaison leiden, insbesondere während die Wildkräuter blühen. Wenn etwa Depressionen als einzigste Symptom auftritt, ist es sehr schwer diese als Pollenallergie zu diagnostizieren, selbst wenn ein solcher Zusammenhang bereits 1931 durch Dr. Albert Rowe nachgewiesen wurde. Eine Austestung mit der Provokations- Neutralisationstherapie, evtl. mit Videoaufzeichnung hält Prof. Dr. Rapp für eine der besten Möglichkeiten, um einen solchen Zusammenhang zu erkennen.

 

 

Wie stelle ich fest, ob ich unter Pollenallergie leide?

 

Die Wahrscheinlichkeit unter einer Pollenallergie zu leiden ist groß, wenn:

 

  • Sie jedes Jahr um die gleiche Zeit Symptome entwickeln
  • es Ihnen draußen von 8.00 bis 12.00 Mittag schlechter geht
  • Ihr komplettes Auge juckt
  • die Handschrift und Zeichenfähigkeit sich drastisch verschlechtert oder verändert während der Pollenzeit
  • es Ihnen an windigen Tagen schlechter geht
  • Sie sich an Regentagen besser fühlen
  • Sie sich in Räumen mit Klimaanlage und / oder Luftfilterung besser fühlen
  • es Ihnen nach dem ersten leichten Frost besser geht

 

<BILD: Frau  müde und abgeschlagen>

 

Zusätzlich können Symptome an den Augen in Form von Rötung und Juckreiz (Konjunktivitis) bestehen, bei längerer Dauer besteht die Gefahr einer Entwicklung von Schleimhautwucherungen an der Nase (Polyposis nasi), die zu einer dauerhaften Behinderung der Nasenatmung führen, sowie die Gefahr asthmatischer Beschwerden.

 

 

Konsultieren Sie auf jedenfall einen Allergologen, wenn die Symptome nicht verschwinden. Der Arzt verfügt über vielfältige Möglichkeiten der Diagnostik.

 

 

 

 

 

Diagnose

 

Die Diagnose in der Schulmedizin ist breit gefächert und wird eingeteilt in Anamnese, klinische Untersuchung, Provokationstests, In-Vitro-Diagnostik, Untersuchung der Zellen und bildgebende Verfahren.

 

Störfaktoren in der Diagnostik können sein, dass die Allergendisposition stark schwanken kann, es Kombinationserkrankungen gibt, bzw. die Einnahme von Medikamenten die Anamnese beeinträchtigen kann. Umweltfaktoren wie Rauch, Duftstoffe oder andere Umweltschadstoffe können die Diagnose erschweren.

Weitere Schwierigkeit ist eine Spätreaktion auf ein Allergen festzustellen.

 

Der Standardtest bei allergischer Rhinitis ist der Hauttest. Der am häufigsten angewendete Test ist der Prick Test (bei Pollen, Milben, Schimmelpilze, Nahrungsmittel und Tierexkremente).

 

 

<BILD: Hauttest beim Arzt>

 

 

Therapie

Eine umfangreiche spezifische Diagnostik ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Therapie. Eine Behandlung der allergischen Rhinitis ist unbedingt empfohlen um den sogenannten Etagenwechsel zu verhindern.

Die Diagnostik und Therapie kann ein Allergologe einleiten.

 

Hier die häufigsten Therapieformen:

 

Medikamentöse Behandlung

Die medikamentöse Behandlung dient der akuten Linderung und Vermeidung der Symptome und zur Behandlung der entzündlichen Schleimhautschwellungen. Eingesetzt werden u. a. Antihistaminika, Glukokortikoide, Dekongestiva, Ketotifen und Cortison.

 

 

<BILD: Kinde mit therapie beim Arzt mit Spritze>

 

Hyposensibilisierung – Spezifische Immuntherapie (SIT)

Eine Immuntherapie ist indiziert, wenn Medikamente keine ausreichende Wirkung zeigen.

Hier hat sich insbesondere die Hyposensensibilisierung als hilfreich erwiesen. Dabei bekommt der Allergiker die betreffenden Allergene in allmählich steigender Dosis gespritzt, um ihn so gegen das Allergen unempfindlich zu machen.

 

 

Alternative Heilmethoden

Die wichtigsten alternativen Heilmethoden sind hier aufgezählt:

Homöopathie, traditionelle chinesische Medizin, Akupunktur.

Dazu die wichtigsten Therapieansätze:

Stärkung des Immunsystems

Homöopathische Mittel & Nasenspülung

Ernährung: Ausgewogene Ernähung und Kreuzallergien beachten

Gesunde Darmflora

Stressabbau – Entspannung

Ausreichend Bewegung und Sauna

Akupunktur (weitgehend etabliert bei Heuschnupfen)

Reizklima

 

Viele davon können ergänzend zu einer schulmedizinischen Behandlung empfohlen sein. Fragen Sie Ihren Arzt oder Heilpraktiker.

 

Allergenkarenz - Das meiden des Allergens

Die Karenz – also das meiden des Allergens ist die einfachste und effektivste Methode der allergischen Rhinitis vorzubeugen.

 

Saubere Luft

Luftreiniger helfen im Haus eine pollen- und allergenfreie Umgebung zu schaffen. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden die Filter in einem regelmäßigen Turnus zu wechseln.

Für Aufenthalte im Freien ist für schwer sensible Personen eine Partikelfiltermaske oder einen tragbaren Luftreiniger zu empfehlen.

Die Fenster und Türen nach außen sollten in der Pollensaison geschlossen bleiben. Nach einem Sparziergang draußen sollte die Kleidung gewechselt und die Haare gewaschen werden. Vor allem während der Pollenzeit sollte darauf geachtet werden, dass sich kein Staub ansammelt. Tägliches Saugen mit einem HEPA Staubsauger, feuchtes Wischen und Staubwischen mit einem feuchten Mikrofasertuch, reduziert die Allergenbelastung.

Hohe Schadstoffbelastungen durch Dieselruß, Zigarettenrauch, Chemikalien, Feinstaub, etc. in der Raumluft unbedingt vermeiden.

 

<BILD: Schmutzige Luft oder Frau beim Putzen mit Maske>

 

 

 

 

Hausstaubmilbensanierung

Mit geeigneten Produkten von PureNature kann die Milbenbelastung ermittelt werden und mit entsprechenden Encasings ausgesperrt werden. Kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur.

<BILD: Encasing>

 

 

Reizklima und allergenfreie Reiseziele

Ein Urlaub über die Hauptpollensaison am Meer oder im Hochgebirge ist eine große Entlastung für das Immunsystem. Selbst ein Wochenende kann eine wohltuende Linderung verschaffen.

 

<BILD: familie an Nordsee>

 

 

Nasenspülung

Eine Nasenspülung mit Salzwasser beruhigt die Schleimhäute. Einige Umweltmediziner verabreichen Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren, die im Körper eine Antihistamin Wirkung entfalten, um dem Patienten Beschwerdefreiheit zu verschaffen.

 

<BILD: Emcur>

 

 

Ernährung achten

Menschen mit extremen Symptomen sollten zusätzlich ihre Nahrung auf Kreuzallergien hin kontrollieren und bestimmte Nahrungsmittel, wie z.B. Honig aus ihrem Speiseplan streichen. Eine Nichtbeachtung von Kreuzallergien, bzw. anderen Nahrungsmittelallergien kann den Behandlungserfolg medikamentöser, wie auch homöopathischer Behandlung beeinträchtigen.

 

<BILD: Illustration Sensibilisierung – Reaktion 1-2 h

 

Pollenflugvorhersage

Gleichzeitig ist ein Abruf der Pollenvorhersage sehr hilfreich, um an Tagen mit hoher Allergen-Belastung einen Aufenthalt draußen zu meiden.

Kostenloser PureNature Serice für Pollenallergiker

Ermitteln Sie den aktuellen Pollenflug und die Vorhersage für Ihre Region.

Hier gehts zum >> Pollenwarner

 

 

 

 

Tipps und Hilfe bei allergischer Rhinitis:

 

Liste der Top 10 Produkte, die am häufigsten von Kunden mit allergischer Rhinitis gekauft wurden:

 

Produkte – Top 10

Allergenblocker

Vitamin C

Vitamin..

 

Nasenspülung

Atemmasken

Sauerstoff

 

Luftreiniger

Pollengitter

40300

Autoluftreiniger

 

 

Risikofaktoren

Folgende Faktoren können die allergische Rhinitis beeinflussen:

Genetische Faktoren

Tabakrauch

Stillen in den ersten 4 Lebensmonaten

Natürliches Lebensumfeld

 

 

Adressen

Einige Adressen mit weiterführenden Informationen:

  • DAAB: Allergie konkret: Das Magazin rund um Allergien
  •  

 

 

 

 

Top Tipps von PureNature

  • Meiden Sie die Allergene
  • Gesunde Lebensweise und Ernährung
  • Schadstofffreies Wohnumfeld
  • Bei Symptomen den Arzt oder Heilpraktiker unbedingt aufsuchen

 

 

<BILD: Bild gesunde Frau>

 

 

 

Impressum:

Autor: Silvia Müller

Erstellt: November 2016

Literatur/Leitlinien/EBM: DGAI/ÄDA/DAAU: Weißbuch der Allergie. Medizin & Wissen, 2010.

Merk, H.F. : Allergologie. Bechtermünz-Verlag, 2000.

Biedermann, Heppt, Renz, Röcken: Allergologie, 2. Auflage 2016